Pädagogische Konzeption und Schwerpunkte

Pädagogische Konzeption

Unser Profil - das evangelische Profil

Die Grundlage unserer Arbeit bildet das Profil evangelischer Kindertageseinrichtungen in Baden. Dieses Profil besteht aus 6 Eckpunkten:

1. freundliche, offene Beziehungen

2. fachlich kompetentes Personal

3. Beheimatung im christlichen Glauben

4. Solidarität mit den Schwachen

5. Begegnung mit anderen Religionen

6. Zusammenleben mit der Kirchengemeinde

Unser Profil - pädagogisches Handeln vor dem christlichen Hintergrund

Die Pädagogik im Kindergarten findet im ganz normalen Alltag statt. Dies betrifft zunächst nur das einzelne Kind (z.B. bei der Ablösung vom Elternhaus) und ist dem Alter und Entwicklungsstand dieses Kindes angepasst. Dabei sehen wir das Kind immer in der Ganzheitlichkeit (Seele, Körper, Geist) und als vollwertigen Menschen in seiner jeweiligen Entwicklungsstufe. Wir unterstützen es dabei, den Weg in die Gruppe zu finden und Freunde zu bekommen. Wir achten darauf, dass es einen festen und sicheren Platz in der Gruppe findet, wobei wir wissen, dass der Gruppenprozess immer ein dynamischer ist (die Gruppe ist jedes Jahr anders geprägt). Dabei erfährt das Kind zugleich was es alleine und was es besser mit anderen Kindern oder Erwachsenen bewältigen kann. Wir wissen, dass das Kind Akteur seiner Entwicklung ist und Kräfte in sich trägt, seine Entwicklung selbst zu gestalten. Wenn wir dem Kind Vertrauen in seine Kräfte entgegen bringen, dann ist es auch zu Anpassungsleistungen bereit. Es soll Werte und Normen lernen und akzeptieren, die für ein gutes Zusammenleben wichtig sind (Ehrlichkeit, Rücksichtnahme, Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Höflichkeit, Selbständigkeit, pfleglicher Umgang mit fremden und eigenen Dingen usw.) Wir Erzieher geben dem Kind dabei durch begleitende Aufmerksamkeit einen gleichbleibenden, zuverlässigen und glaubwürdigen Rückhalt und bilden damit Orientierungspunkte.Dies alles geschieht in der Werteinstellung des christlichen Menschenbildes. Wenn die Kinder in unseren Kindergarten kommen, bringen manche schon christliche Erfahrungen mit, andere begegnen hier zum ersten Mal christlichen Inhalten. Da wir unseren Kindergarten bewusst als christlichen Kindergarten verstehen, sollen die Kinder bei uns erleben und hören, dass sie von Gott angenommen, bejaht und geliebt sind. Das Erzählen der biblischen Geschichten geschieht bei uns passend zum Ablauf des Kirchenjahres. Dabei wollen wir christliche Wissensinhalte in kindgemäßer Form vermitteln, damit die Kinder ein Gefühl der Geborgenheit und Achtung entwickeln können. Zur christlichen Erziehung gehört aber auch der liebevolle Umgang mit der Gruppe und dem einzelnen Kind. Sehr wichtig ist uns auch der respektvolle und sorgsame Umgang mit der Natur. Wir bewundern mit den Kindern immer wieder die Vielfalt von Gottes Schöpfung und versuchen, die Kinder zu der Einsicht zu führen, dass die Natur gestaltet werden darf, aber bewahrt bleiben muß. Da unser Kindergarten eine enge Anbindung an die evangelische Kirchengemeinde hat, gestalten wir gemeinsam mit dem Pfarrer drei Gottesdienste pro Jahr. Selbstverständlich achten und respektieren wir in unserem Kindergarten auch Familien ohne Konfession oder anderen Religionsgemeinschaften.

Unser Profil - Kinder und ihr Leben in der Gruppe

Die Gruppen unsers Kindergartens sind alters-und geschlechtsgemischt. Durch die Altersspanne 3-6 Jahre ist ein familiäres Lernen möglich. So können die älteren Kinder den jüngeren hilfreich zur Seite stehen und die Jüngeren können vorfühlen was es bedeutet, älter zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Die eigene Entwicklung von der kleinen zur großen Person innerhalb der Gruppe wird hier gut erlebt. Die Mädchen und Buben erfahren sich hier in ihrer Unterschiedlichkeit, aber auch in der Gemeinsamkeit. Die Kinder lernen die Geborgenheit ihrer Gruppe kennen und sich ihrer Gruppe zugehörig zu fühlen. Die Kinder lernen aber auch, sich auf Situationen außerhalb ihrer Gruppe und auf die Erzieher anderer Gruppen einzulassen. Kinder aller Gruppen können sich täglich auch außerhalb der Gruppenräume zum gemeinschaftlichen Spiel treffen zum Beispiel im Turnraum, Musikzimmer, Garten. Das stärkt das Selbstbewusstsein und fördert die Selbständigkeit z.B. im Finden von Problemlösungen, da die Erzieher die Spielsituationen nur sporadisch beobachten. Darüber hinaus finden gruppenübergreifende Begegnungen während der verlängerten Öffnungszeit, bei den dazu gehörendenen Mahlzeit, sowie an den Nachmittagen statt.

Das Infans - Konzept

Infans bedeutet „Institut für angewandte Sozialisationsforschung“. Gegründet wurde das Institut von der Erziehungswissenschaftlerin Beate Andres und dem Soziologen Hans-Joachim Laewen. Das infans-Konzept ist ein Handlungskonzept, um die Zielsetzungen und Schwerpunkte des Orientierungsplanes in der Praxis umzusetzen.

Es besteht aus fünf Modulen:

Modul 1

Erziehungsziele und Handlungsziele

Unser Team hat während einer Fortbildungsreihe 2007/2008 zum Orientrierungsplan ihre Erziehungs- und Handlungsziele formuliert. Die Elternschaft wurde im Frühjahr 2008 innerhalb eines Elternabends in diesen Prozess einbezogen. Seitdem werden die Ziele in regelmäßigen Abständen mit den Eltern und Träger reflektiert.

Modul 2 Beobachtung und fachliche Reflexion

Zwei bis drei Mal pro Woche wird in den Gruppen ein Kind bei seinem Spiel beobachtet und sein Handeln und seine Äußerungen werden schriftlich dokumentiert. Ziel ist hierbei nicht nur das Kind in seinem Verhalten besser analysieren zu können, sondern vor allem auch seine Interessen herauszufinden. Direkt nach der Beobachtung wird die Dokumentation anhand eines Formblattes von der jeweiligen Erzieher/in ausgewertet. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Beobachtung mit der Gruppenkollegin oder in der Dienstbesprechung mit dem Gesamtteam analysiert. Einmal pro Jahr erstellt die jeweilige Gruppe ein Soziogramm. Erkennbar wird hierbei, welche Kinder sich untereinander als Spielpartner wählen. Nach jedem Geburtstag eines Kindergartenkindes wird ein Entwicklungsbogen ausgefüllt. Wir verwenden den „Grenzsteine-Bogen“.

Modul 3

Themen beantworten und zumuten Bei unseren schriftlich dokumentierten Beobachtungen, aber auch während des gemeinsamen Gruppenalltags finden wir die Interessen eines Kindes oder einer Kindergruppe heraus. Wird über einen längeren Zeitraum das gleiche Interesse beobachtet, wird es zu einem Thema ausgebaut. Themen sind zum Beispiel: Baustelle, Freundschaft, Schminken. Es entstehen Projekte, damit sich die Kinder durch ihr Interesse weiterbilden und entwickeln. Der Erzieher verändert die Räumlichkeit, besorgt entsprechende Materialen, Bücher, bereitet Angebote zum Thema vor (kreativ, mus-isch, als Bewegungsangebot) oder plant mit den Kindern eine Exkursion. Themen, die sich aus unseren festgelegten Erziehungszielen ergeben, „muten“ wir den Kindern zu.

Modul 4 Dokumentation

Die schriftlichen Beobachtungen, die Entwicklungsbögen sowie das Soziogramm bewahren wir aus Datenschutzgründen separat in einem Ordner auf. Für jedes Kind wird eine Fotomappe angelegt. Auf vielen Fotos, die wir mit kurzen Texten erläutern, wird dokumentiert welche Interessen das Kind hat. Auch wird das Kind mit seinen Freunden und bei besonderen Tagen im Jahr wie z.B. Geburtstag, Hemdglunkerumzug und Laternenfest fotografiert. In einer großen Malmappe sammeln wir die kreativen Werke der Kinder.

Modul 5 Rahmenbedingungen

Die Grundlage unserer jetzigen Arbeit mit dem infans- Konzept wurde durch die Fortbildung zum Orientierungsplan gelegt. Zu den unterschiedlichen Entwicklungsfeldern besuchen wir Fachkräfte weiterhin angebotene Fortbildungen. Während jeder Dienstbesprechung analysieren wir eine Beobachtung. Räumlichkeiten wurden geändert und je nach Themen der Kinder werden diese immer wieder neu gestaltet und vorbereitet. Die Dokumentation nimmt einen großen Zeitraum der Vorbereitungszeit ein. Durch die Implementierung des Orientrierungsplans erhielten wir eine Aufstockung des Personals um fast 1 Stelle. Der Leitung wurde ebenfalls in diesen Rahmen ihre vorgeschriebene Freistellung genehmigt. Der Träger sowie die politische Gemeinde haben diese Änderungen auch finanziell immer unterstützt.

Besondere pädagogische Aktivitäten

Regelmäßiges Erzählen biblischer Geschichten und Mitgestalten von drei Gottesdiensten

Waldwoche und Waldtage

gruppenübergreifende Exkursionen: z.B. zur Bibliothek, Feuerwehr ect.

Projektwoche und ein "besonderer Abend" für die Schulanfänger

Ausflüge passend zu den Themen der Kinder in den einzelnen Gruppen

Einmal wöchentlich ein besonderes Angebot zur Vorbereitung auf die Schule für unsere Schulanfänger

Einen Turn und Bewegungstag pro Woche

1 gemeinsames gesundes Frühstück im Monat

1 Kochtag im Monat, an dem wir gemeinsam eine warme Mahlzeit zubereiten und essen.

Bilderbuchkino für unsere kleinsten

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