Pädagogische Konzeption und Schwerpunkte

Pädagogische Konzeption

Leitbild der Einrichtung

• Wir sind ein Kindergarten mit katholischem Profil.

Wir möchten, dass die Kinder erleben, genießen und spüren, dass sie von Gott geliebt werden. Wir wollen Nächstenliebe vermitteln, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Ehrlichkeit, aber auch Neugier und Verständnis wecken für den christlichen Glauben in aller Offenheit für andere Konfessionen.

• Wir sehen die Kinder als eigene Persönlichkeiten.

Kinder haben das Recht, geachtet und ernst genommen zu werden. Dazu gehört für uns die Meinung von Kindern mit einzubeziehen und ihnen Freiräume zu geben, damit sie sich entfalten können. Sie sollen sich in ihrem eigenen Tempo entwickeln dürfen. So können die Kinder zufriedene und selbstbewusste Menschen werden.

• Wir sind Wegbegleiter der Kinder.

Wir wollen die Kinder auf einem Teil ihres Lebensweges begleiten. Wir wollen Orientierung geben, gemeinsam nach Antworten und Lösungen suchen. Wir möchten Geborgenheit und Sicherheit geben und dadurch die Ruhe schaffen, die Kinder brauchen, wenn sie ihre immer größer werdende Welt erleben und entdecken.

• Wir sehen Eltern als Partner.

Wir legen großen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern und wollen unseren Teil dazu beitragen. Wir freuen uns über einen aktiven Elternbeirat, über Anregungen, Wünsche und Mitarbeit. Wir brauchen das Gespräch mit den Eltern und stehen ihnen auch gerne beratend zur Seite.

(Auszug aus dem Leitbild)

„Das Spiel des Kindes ist die Brücke zur Wirklichkeit“ (Bruno Bettelheim)

Die Katholische Kita St. Nikolaus verfolgt ein halb offenes Konzept mit Stammgruppen. Alle Kinder, die in der Kita betreut werden, sind in eine der vier Stammgruppen mit festen BezugserzieherInnen eingeteilt. Die Kinder spielen, entdecken und bilden sich auch in Funktionsräumen und Bildungsbereichen außerhalb der Stammgruppe. Die Kinder unter drei Jahren werden zuerst in ihrer Stammgruppe betreut und behutsam, entsprechend ihrer individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten, mit den erweiterten Möglichkeiten außerhalb der Stammgruppe vertraut gemacht und begleitet. Die Gruppen organisieren ihren pädagogischen Alltag in enger Zusammenarbeit. So kann die Forderung nach gleichaltrigen und gleichgeschlechtlichen Spielpartnern in allen Altersstufen umgesetzt werden. Altersspezifische Angebote sind durch die enge Kooperation leichter umzusetzen.

Bildung- und Entwicklungsfelder für den pädagogischen Alltag

Im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung wird das Bildungs- und Erziehungsverständnis für Kindergärten in Baden-Württemberg entfaltet und der Bildungsauftrag konkretisiert. Dabei werden die Grundlagen pädagogischer Arbeit, wie Wertschätzung und Akzeptanz des Kindes ebenso angeführt, wie die ganzheitliche und entwicklungsangemessene Begleitung der Kinder und die verschiedenen, eng verzahnten Bildungs- und Entwicklungsfelder: Körper, Sinne, Sprache, Denken, Gefühl/Mitgefühl, sowie Sinn, Werte und Religion. Eine besondere Bedeutung kommt der Sprachförderung zu.

- Bildungs- und Entwicklungsfeld „Körper“

Die Kinder erschließen sich ihre Welt aktiv, mit allen Sinnen und vor allem in Bewegung. Sie erproben sich und ihre Fähigkeiten, nehmen über Bewegung Kontakt auf und entdecken, erkennen und verstehen so ihre soziale und materielle Umwelt. In der Kita haben die Kinder den Raum und die Gelegenheit, ihren Körper und alle ihre Sinne einzusetzen, um sich selbst und ihre Umwelt erfahren und kennen lernen zu können. Wir ermöglichen den Kindern vielfältige Erfahrungen in unterschiedlichen Bewegungsräumen:

• Spielen im Außengelände:

Unser großer Garten mit verschiedenen Ebenen und Baumbestand, Holzhütten, Kletterbaum, Sandkasten, Platz für Ballspiele, Wasser- und Sandbereich und den verschiedensten Fahrzeugen.

• Bewegung im Haus:

Im Bewegungsraum der Kita und bei Aktivitäten in den Stammgruppenräumen können die Kinder ihre grob- und feinmotorischen Fähigkeiten erweitern und verfeinern.

• Musik und Tanz:

Beim Musikhören und Tanzen, Musizieren und Singen erfahren die Kinder ihren Körper als Darstellungs- und Ausdrucksmittel. Neben der Bewegung sind eine bedarfsgerechte Ernährung, Essen und Trinken Voraussetzung für das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit. In der Kita wird ein Fundament für ein Gesundheitsbewusstsein durch die Vorbereitung, Gestaltung und Ritualisierung von Mahlzeiten, beim Kennenlernen von Lebensmitteln und bei der Zubereitung kleiner Speisen gelegt. Die Kita nimmt am Schulfruchtprogramm des Landes Baden- Württemberg teil. Ziel des Schulfruchtprogrammes ist es, Kindern möglichst früh an ein gesundheitsförderndes Ernährungsverhalten heranzuführen. Täglich steht für die Kinder im Esspunkt frisches, regionales Obst und Gemüse bereit. Wir möchten bei den Kindern ein Bewusstsein für ihren Körper und dessen Bedürfnisse wecken. Dies geschieht z.B. durch Gespräche über Gesundheit und richtige Ernährung und das Miteinbeziehen in Entscheidungen wie „Brauchen wir heute eine Mütze? Können wir schon barfuß gehen?“

Zusätzlich nimmt die Kita am Programm Jolinchen - Kindergarten aktiv teil. Dies ist ein bundesweit erfolgreiches Programm mit den Komponenten Bewegung/Entspannung und Ernährung.

Die Projektziele für eine bewegte Kinderwelt

• Verhaltensänderung der Kleinen, um ein gesundes, aktives Erwachsenwerden zu ermöglichen.

• Förderung regelmäßiger Bewegung und Entspannung zur Steigerung der Lebensfreude.

• Gesundheitsfördernde Auswahl von Speisen und Getränken.

• Handlungsorientiertes Erleben und Einüben eines gesunden Lebensstils.

Das Programm Jolinchen ermöglicht sowohl Kindern, als auch ErzieherInnen viele positive Erfahrungen und bewegt die gesamte Familie. Alle haben Spaß an Bewegung/Entspannung und einer gesunden, leckeren Ernährung. Wir achten auf das Einhalten selbstverständlicher Hygieneregeln, wie das Händewaschen nach dem Toilettenbesuch, beim Husten die Hand vor den Mund halten, usw. Einmal im Jahr kommt der Patenzahnarzt in die Kita. Er klärt die Kinder über Zahnhygiene auf und übt mit ihnen das Zähneputzen.

- Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sinne“

Kinder nehmen ihre Umwelt über die Sinne wahr und erforschen und entdecken die Welt durch Sehen, Beobachten, Hören, Fühlen, Tasten, Riechen und Schmecken. Sie brauchen den konkreten Umgang mit Dingen, damit sie aus dem Tun heraus innere Bilder aufbauen können. Sie wollen ihre Umgebung nicht nur ansehen, sondern sie möglichst genau erforschen. Die Kita schafft Bedingungen, die es den Kindern ermöglichen, alle Sinne einzusetzen. Die Kinder

• entwickeln, schärfen und schulen ihre Sinne,

• nutzen alle ihre Sinne, um sich die Welt ästhetisch anzueignen, sich in ihr zu orientieren und sie mitzugestalten,

• entwickeln vielfältige Möglichkeiten, Eindrücke und Vorstellungen ästhetisch-künstlerisch zum Ausdruck zu bringen.

Lernen mit allen Sinnen bedeutet für uns: Die Kinder werden dazu angeregt Sinneseindrücke auf vielfältige Art und Weise umzusetzen. Dies geschieht durch Angebote wie z.B. differenziertes Hören mit Musik und Instrumenten, Kunstbildbetrachtungen und Beobachtung von Naturvorgängen, Spiele zum Riechen, Tasten und Schmecken.

- Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sprache“

„Die Grenzen meiner Sprache(n) sind die Grenzen meiner Welt" (Ludwig Wittgenstein)

Kommunikation durchzieht kindliches Handeln überall und jederzeit. Das Aufwachsen der Kinder in einer Mediengesellschaft heißt unter anderem, Bilder und Texte, gesprochene und geschriebene Sprache in hoher Dichte, schneller Abfolge und variierenden Erscheinungsformen zu erleben. Es heißt auch, frühzeitig von Mehrsprachigkeit umgeben zu sein. Sprachliche Bildungsprozesse herauszufordern ist daher eine umfassende Aufgabe der pädagogischen Arbeit. Kommunikative Anreize werden bei uns vielfältig angeboten:

• Gespräche mit einzelnen Kindern oder in der Gruppe,

• das eigene Tun sprachlich begleiten,

• Rhythmus betonte und musikalische Spiele,

• Reime, Verse, Fingerspiele, Geschichten und Bilderbücher vorlesen,

• Geschichten erfinden,

• Spiele spielen,

• Laute und Lautverbindungen differenziert hören,

• Silben hören,

• Malen,

• Buchstaben kennen lernen.

Den Kindern stehen im Medienbereich nicht nur Bilderbücher in deutscher Sprache zur Verfügung, sondern auch Bücher in der Muttersprache der Kinder mit Migrationshintergrund. Die Eltern mit Migrationshintergrund sind eingeladen die Bücher in ihrer Muttersprache den Kitakindern vorzulesen.

- Bildungs- und Entwicklungsfeld „Denken“

Das Denken umfasst alle Fähigkeiten, die helfen die Welt zu erklären und zu verstehen. Das bedeutet:

• das Entwickeln von Mengenvorstellungen und das Erkennen von Ziffern,

• das Erfassen von Ursache- und Wirkungszusammenhängen,

• die Freude am Mitdenken: schlussfolgerndes Denken, Problemlösungen, logisches Denken,

• das Experimentieren und Verfolgen eigener naturwissenschaftlicher und technischer Ideen,

• das Ausdrücken von Gedanken, Vorstellungen, Träumen und Wünschen im ästhetisch-künstlerischen Bereich.

Unsere Aufgabe in der Kindertagesstätte ist es, die Angebote für die Kinder individuell und reichhaltig zu gestalten, damit die Kinder die Wirklichkeit erfassen und verstehen. Dazu werden die Kinder angeregt ihre Umwelt genau zu beobachten, z.B. im Garten und bei Exkursionen in die nähere Umgebung. Beim Spielen mit Zahlen und Ziffern, beim Wiegen und Messen haben die Kinder die Möglichkeit Mathematik im Alltag zu entdecken. Im Umgang mit den verschiedensten Materialien zur künstlerischen Gestaltung (z.B. Malfarben, Pappmaché, Holz, Knet) können die Kinder zu fantasievollem Werken angeregt werden.

- Bildungs- und Entwicklungsfeld „Gefühl und Mitgefühl“

Gefühlsmäßige Entwicklung bedeutet, seine Gefühle wie Freude, Wut, Trauer und Unruhe zu erkennen, damit umzugehen und sich ausdrücken zu können. Die emotionale Entwicklung ist ein lebenslanges Lernen, das zusammen mit anderen Bildungs- und Entwicklungsfeldern die Basis für die individuelle Entwicklung bildet: Eine gute gefühlsmäßige Entwicklung schafft die Voraussetzung dafür, dass sich der Mensch intellektuell, motorisch, sprachlich und sozial zu einem kompetenten Mitbürger in der Gesellschaft entwickelt. Die Kinder entwickeln

• einen angemessenen, sozial verträglichen Umgang mit den eigenen Emotionen,

• Wertschätzung, eignen sich Einfühlungsvermögen und Mitgefühl an, nehmen die Gefühle anderer Menschen wahr und reagieren angemessen,

• Einfühlungsvermögen und Mitgefühl gegenüber Tieren und der Natur.

Mit Rollenspielen sowie Spielen zu zweit oder mit der Gesamtgruppe werden die Kinder füreinander sensibilisiert. Wir ermöglichen den Kindern sich über ihre jeweilige Gefühlslage auszutauschen und sich mitzuteilen. In unserem Garten bieten sich viele Möglichkeiten einen respektvollen Umgang mit Tieren und Pflanzen einzuüben. Dabei spielen die ErzieherInnen mit ihrer Vorbildfunktion eine große Rolle.

- Bildungs- und Entwicklungsfeld „Sinn, Werte und Religion“

„Lasst uns aufeinander achten und uns zur Liebe und zu guten Taten anspornen.“ (Brief an die Hebräer 10,24)

Durch religiöse Erziehung in der Kindertagesstätte möchten wir den Kindern Zugänge zu christlicher Tradition eröffnen und ihnen dadurch den Glauben an Gott ermöglichen. Die Kinder

• entwickeln Vertrauen in das Leben auf der Basis lebensbejahender, religiöser, weltanschaulicher Überzeugungen,

• erfahren und hören von der christlichen Prägung unserer Kultur, erleben und gestalten selbst religiöse Festzeiten.

Beim Hören von biblischen Geschichten erleben die Kinder eine Vielfalt an menschlichen Grunderfahrungen. In Gesprächen und Gebeten haben die Kinder die Möglichkeit ihre positiven Erlebnisse und ihr Leid auszudrücken. Bei religiösen Liedern und Tänzen können die Kinder ihre Freude zum Ausdruck bringen. Besondere Höhepunkte im Jahreskreislauf sind unsere religiösen Feste und Feiern, z.B. Ostern, Erntedank, St. Martin, St. Nikolaus und Weihnachten.

Besondere pädagogische Aktivitäten

• Regelmäßiges Treffen der Großen in altershomogenen Gruppen

• Bilinguale Sprachbildung: Französisch

• Zahlenland

• Waldwochen/ Projektgruppe Wald

• gesundes Frühstück

• Bewegungstage

• Exkursionen und Ausflüge

• Einbeziehen von Institutionen und Fachleuten, wie z.B. Polizei, Förster…

• Musikalische Angebote:

Altershomogener Singkreis

• Naturwissenschaftliche Experimente

• Teilnahme am Projekt „Jolinchen“

• Teilnahme am Schulfruchtprogramm

• Zertifikat zum „Haus der kleinen Forscher“

• BeKi (Bewusste Kinderernährung) zertifiziert

Kath. Kindertageseinrichtung St. Nikolaus - Startseite